Bauernmarkt ab Freitag
Viel Lärm in den sozialen Medien gab es in den letzten Wochen bezüglich der Abhaltung sowie Nichtöffnung des Purkersdorfer Bauernmarktes. Ein Shitstorm brach vor drei Wochen über den Bürgermeister herein, weil der Markt geöffnet war, dasselbe passierte eine Woche später, weil der Markt nicht stattfand.
Unsere Recherchen ergaben, dass die Öffnung von Märkten zwar nicht explizit verboten war, deren Nichtabhaltung sehr wohl aber dringend empfohlen. Da die Stadtgemeinde der Veranstalter des Marktes in Purkersdorf ist, wollte man sich an diese "unbedingt erforderliche Maßnahme" der vorübergehenden Schließung halten, da die Bereitstellung von Schutzmasken bis vor kurzem nicht möglich war.
Für Purkersdorf war jedenfalls ein dringender Appell von ministerieller Seite der Grund für die vorübergehende Nichtabhaltung des Bauernmarktes. Seit kurzem sind Schutzmasken vorhanden und der Markt wird ab 17.4.20 wieder regelmäßig jeden Freitag geöffnet sein.
Solidarität des Gemeinderats?
Der Bürgermeister und einige wenige andere Personen des Gemeinderats sind in den letzten Wochen sehr aktiv für die Bevölkerung unterwegs und tätig. Erstaunlicherweise war der Bürgermeister sogar am Bauhof tätig und lobt sowohl den Fußballverein, der für die BauhofmitarbeiterInnen einsprang, als auch die BürgerInnen für achtsames Verhalten. Es ist sehr erfreulich zu sehen, wer jetzt solidarisch mitarbeitet bei der Bewältigung der Herausforderungen, die diese Krise mit sich bringt.
Der Gemeinderat wurde am 3. März 2020 angelobt. Kurz vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Das heißt, er konnte auf Grund der Bundesverordnungen seine Arbeit noch gar nicht aufnehmen. Auch die für 24. März geplante Gemeinderatssitzung wurde abgesagt.
Es wäre doch jetzt auch hier ein Zeichen der Solidarität möglich, indem die Mitglieder des Gemeinderats auf ihre monatliche Entschädigung von ca. 380 Euro verzichten würden (StadträtInnen erhalten ca. 1.250 Euro, könnten aber auch auf 380 Euro verzichten). Es ist einigen von ihnen derzeit nicht möglich, Gemeindearbeit zu verrichten, da sie selbst zur gefährdeten Bevölkerungsgruppe zählen. Da es sich bei der Gemeindearbeit aber nicht um einen Erwerbsberuf handelt, wäre es eine gute Möglichkeit, Solidarität mit der Gemeinde zu leben.
Außer dem Bürgermeister, dem Vizebürgermeister Kirnberger, dem Finanzstadtrat Pannosch (aufgrund vieler Anträge aktiv), den GemeinderätInnen Pokorny und Kellner (gehen einkaufen für gefährdete Personen) sind keine Mitglieder des Stadtrats bzw. Gemeinderats in den letzten Wochen in Erscheinung getreten. Wir haben nichts vernommen von einer Stadträtin für Frauen/Soziales /Gesundheit, Susanne Bollauf, von einem StR für Familie/Jugend/Sport/Vereine, Andreas Oppitz, noch von einem Stadtrat für Schulen/Bildungswesen/ Digitalisierung, Georg Pistracher. Auch die große Mehrheit der GemeinderätInnen scheint seit den Wahlen völlig inaktiv zu sein.
Von der Liste Baum & Grüne ist nichts zu vernehmen außer u. a. privates Trommeln auf Facebook oder Hinweise zu verschiedenen Links, nichts jedoch, was mit (politischen) Aktivitäten in Purkersdorf in der momentanen Situation angebracht und notwendig wäre.
Würden die nichttätigen Stadt- bzw. GemeinderätInnen auf ihr Einkommen verzichten, ergäbe das für drei Monate immerhin den stolzen Betrag von ca. 32.000 Euro, die man derzeit sicher dringend für soziale Zwecke benötigen würde.
Man sollte nicht glauben, wie viele Menschen in Purkersdorf sich plötzlich in einer prekären Lebenslage befinden und finanzielle Hilfe benötigen würden.
Schön zu erleben ist jedenfalls auch, wie viele Menschen von sich aus tätig werden in Zeiten von Corona und wie gut vielerorts Nachbarschaftshilfe funktioniert!
Xund bleiben!
Ihr/Dein Team Pro-Purkersdorf
Comments