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Unsere Ideen für Purkersdorf 2030

Aktualisiert: 13. Jan. 2021

Was ist Ihre Vision von Purkersdorf 2030? Die Stadtgemeinde Purkersdorf lädt die Bürgerinnen und Bürger ein Ideen, Anliegen und Anregungen zu schreiben.


Online:


Die von Ihnen ausgefüllten Ideenpostkarten werden in Zusammenarbeit mit den beauftragten Ortsplanern sorgfältig ausgewertet und die Ergebnisse aller Einsendungen in den Planungsprozess mit aufgenommen. Im Herbst 2020 findet eine erste BürgerInnenveranstaltung statt, im Zuge derer Sie sich vertieft im Prozess einbringen können.


PRO-PURKERSDORF hat folgende Punkte eingereicht:


  • Wahrung des Ortsbildes durch strengere örtliche Bebauungsbestimmungen (und auch die Einhaltung dieser Bestimmungen ohne "situationselastische" Auslegung derselben)

  • Mehr Schutzzonen und Ensembleschutz ebenfalls zur Wahrung des Ortscharakters.

  • Mehr Schutz zur Erhaltung der Waldgrenzen (sodass sich diese Grenzen nicht mehr und mehr verschieben und immer mehr in Waldgebiete gebaut wird)

  • Mehr Grün im Zentrum und mehr Plätze zum Verweilen für mehr Kommunikation (und das nicht nur am Hauptplatz, sondern im gesamten Ortszentrum)

  • Wahrung einer einheitlichen Straßenfluchtlinie für ein harmonisches Straßenbild

  • Kaiser Josef-Straße als Begegnungszone, nur für Anrainer, Zustelldienste und Busse, gesperrt für Durchzugsverkehr

  • Die Bahnhofstraße wird (noch vermehrt seit Corona) praktisch als Fußgängerzone genützt, was ja auch zu begrüßen ist. Da es nicht nötig ist, dass diese Straße als „Durchgangsstraße“ genützt wird, wäre es fein, wenn auch diese Straße nur für Anrainer & Zustelldienste benützt werden dürfte.

  • bessere Wahrung/Pflege von Wanderwegen

  • Ausbau des Radwegenetzes, sodass dieses durchgehend ist und Instandhaltung dieser Wege

  • Ausbau eines klimafreundlichen Mikroverkehrs (kleine E-Busse und auch die Grünen hatten da eine gute gemeindeübergreifende Idee in einer ihrer Zeitungen mit so einer Art Fahrtendienst)

  • Mehr Transparenz und BürgerInnenbeteiligung bei Großprojekten

  • Unterpurkersdorf vielleicht als neuer Stadtteil mit kleinen Unternehmen, Schulen etc., falsch fänden wir es, wenn das Areal Unterpurkersdorf wieder nur mit Wohnblocks zugepflastert würde. Aber auch hier kommunikative Plätze schaffen.


Zu „Bauen und Wohnen“: Wie bekannt, wird in Purkersdorf vielfach an dem seit Jahren völlig überbordenden Neubauwesen Anstoß genommen, das häufig durch offensichtliche Allianzen zwischen EntscheidungsträgerInnen in der Stadtgemeinde und Immobilienfirmen bzw. Bauträgern möglich ist. Dies führt nicht nur zu einer längst viel zu dichten Verbauung mit Nutzungskonflikten, zu einer starken Verkehrszunahme, zu eklatanten Schäden für das Ortsbild und zu starken Verlusten von Grünraum. Zuletzt sah sich die Stadtpolitik daher auch zu einer Bausperre veranlasst. Allerdings ist dennoch bei Purkersdorfer EntscheidungsträgerInnen kein Umdenken in dieser Frage erkennbar, - aktuell werden lediglich für die Zeit nach Ende der Bausperre zahlreiche Bauprojekte vorbereitet, weitere Bauplätze erschlossen und baureif gemacht. Zu allem Überdruss sind die in der Gemeinde überall entstehenden Wohnhausanlagen längst für die Bevölkerung völlig unfinanzierbar, was zu sozialen Unverträglichkeiten führt. Für eine verträgliche Entwicklung Purkersdorfs wäre mir somit an einer Redimensionierung im Bauwesen durch eine nötige Änderung der Flächenwidmung gelegen! Dabei sollte die Möglichkeit von Rückwidmungen nicht außer acht zu lassen sein! Dies sollte vor allem für die Hueber-Liegenschaft (1140, Leischinggasse 4) geprüft werden, jedenfalls aber soll keine neue Flächenwidmung die schon vor Jahren angestrengte Verbauung der Liegenschaft möglich machen! Ebenso soll für die Entwicklung des frei werdenden riesigen Areals auf bisherigem ÖBB-Grund im Bereich Bahnhof Unterpurkersdorf eine nur moderate Verbauung angestrengt werden, zumal die verkehrliche Erschließung ohnehin extrem problematisch ist!


Zu „Grünräume und Erholung“: In Purkersdorf sind seit Jahren Grünräume im dichtverbauten Stadtgebiet gefährdet oder sogar schon verschwunden. Seit Jahren werden Stadtbäume gefällt und nicht nachgepflanzt. Offenbar sind Bäume für die Stadt längst nur mehr ein Kostenfaktor (für Pflege und Erhalt) und werden nicht in ihrer enorm wertvollen Funktion für das Ortsbild, das Kleinklima und den Erholungswert verstanden. Dies ist seit Jahren überall in Purkersdorf ersichtlich, so am Hauptplatz, wo vor Jahren schon Bäume verschwunden sind, in der Bahnhofstraße, wo an die 20 gefällten Bäume in der Allee nicht nachgepflanzt wurden, im Ortskern, wo nach Fällungen zuletzt keine Nachpflanzungen erfolgten, in der Fürstenberggasse, wo gefällte Bäume nicht nachgepflanzt wurden, zuletzt bei der Neugestaltung des Bahndammes, wo Bäume sogar für die Schaffung von Parkplätzen (!) entfernt wurden und an zahlreichen weiteren Orten. Zu letzten Fällungen im Ortskern, die auf der Website der Gemeinde angekündigt waren, hieß es wörtlich, Bäume in Purkersdorf müssten „stadtfit“ (!) sein. Ich bin dazu der ganz konträren Meinung, dass die Gemeinde eher „baumfit“ werden müsste. Jedenfalls ist auch das Ortsbild durch den Wegfall zahlreicher Bäume seit Jahren entschieden geschädigt worden. Ich plädiere dazu für obligate und umgehende Nachpflanzungen im Fall von künftig nötigen Baumfällungen, für umgehende Nachpflanzungen, die seit langem schon ausstehen, und für Neupflanzungen im dicht verbauten Gebiet, wo immer dazu Platz zur Verfügung steht. Darüber hinaus schlage ich vor, den jeweils aktualisierten Baumkataster der Stadtgemeinde auf der Website zu veröffentlichen. Was die Purkersdorfer Wälder betrifft, die zum Großteil im Besitz der ÖBF und der Stadt Wien sind, schiene mir wesentlich, dass die Stadtgemeinde Purkersdorf mit den privaten Eigentümern im Bemühen um sorgfältigere Pflege und weniger rigorose Fällungen bzw. Rodungen Zusammenarbeit anstrengt. Zuletzt wurden entlang der B1 und B43 nur deshalb weit reichende Waldflächen gerodet, weil nach einem einzigen Baumbruch der Kfz-Verkehr gefährdet war und die Waldeigentümer offenbar keine Ressourcen haben wollen, im Nahbereich der beiden Bundesstraßen den Baumbestand auf Bruchgefahr regelmäßig zu überprüfen. Die Gemeinde hat die rigorosen Rodungen offenbar ohne Einspruch zur Kenntnis genommen, offensichtlich auch deshalb, weil es keine regelmäßige Zusammenarbeit mit den Eigentümern gibt. Ebenso sollte die Gemeinde – sofern nicht ohnehin gesetzliche Kontrollpflichten (!) bestünden – darauf bedacht sein, dass die übliche Bewirtschaftung der Purkersdorfer Wälder nicht derart rücksichtslos erfolgt, wie das alljährlich zu beobachten ist. Es sind durchwegs übergroße Erntemaschinen im Einsatz, die erhebliche Waldschäden anrichten, Wanderwege beschädigen oder unbenutzbar machen und selbst Erholungssuchende gefährden, weil sinnvolle Kennzeichnungen der Waldarbeiten oft unterbleiben! Dennoch sehen die Purkerdorfer Privatwälder zum Teil auffallend ungepflegt aus und sind für Spaziergänger und Wanderer stellenweise bei stärkerem Wind äußerst gefährlich, weil einzelne, offensichtlich bruchgefährdete Bäume nicht entnommen werden. Purkersdorfs Wälder – die Stadt hat sich einst als „Wienerwaldstadt“ gerühmt, sollte jedenfalls der Erholungsfunktion des Waldes entschieden mehr Bedeutung beigemessen werden, als dies seit Jahren leider der Fall ist.

Im aktuellen Fall eines Privatwaldes zwischen der Otto-Wenzel-Prager-Straße und der Mooswiesengasse sollte raschest die (längst ungesetzliche) Einzäunung des Waldes entfernt werden, die offenbar als Vorbereitung einer versuchten Umwidmung des Waldstückes vom Eigentümer aufrecht gehalten wird. Der Wald muss unbedingt erhalten bleiben – eine angestrengte Umwidmung für mehrere (!) Bauprojekte samt jeweils verkehrlicher Erschließung auf bisherigen Waldflächen könnte keineswegs hingenommen werden!

Darüber hinaus schlage ich vor, die Purkersdorfer Wanderwege besser und einheitlich zu kennzeichnen (dabei allerdings auf Metallständer im Wald zu verzichten). Zu „Mobilität und Verkehr“: Sofern in der Gemeinde dazu nachhaltiger Konsens besteht, sollte eine Verdichtung des öffentlichen Verkehrs in laufenden Verhandlungen mit den Verkehrsanbietern möglich sein – insbesonders bei der S 50 der ÖBB! Ebenso wäre sinnvoll, bestehende Einrichtungen wie Stadttaxi- Anrufsammeltaxi (o.Dgl.) zu erweitern. Generell muss die Mobilitäts- und Verkehrsfrage aber im Zusammenhang mit der massiven Wohnbautätigkeit zu sehen sein, nachdem die bestehenden Hauptadern des Verkehrs die Bundesstraßen im Gemeindegebiet darstellen und Umfahrungen oder alternative Wege nicht bestehen. Die Verkehrsbelastung bzw. – überlastung, die schon derzeit besteht, kann durch weitere großflächige Bautätigkeit nur laufend schlimmer werden. Dies führt auch zu laufender Behinderung des öffentlichen Busverkehrs, der zu den Tagesspitzenzeiten schon derzeit nur selten den Fahrplan einhalten kann.

Zu „Transparenz und bürgernaher Verwaltung“: Bedauerlicherweise muss angemerkt werden, dass betreffend Transparenz und bürgernaher Verwaltung der Gemeinde zuletzt nicht selten Anfragen an die Gemeinde von Zuständigen nicht beantwortet wurden. Ebenso wurden zu Auskunftsbegehren unverbindliche telefonische Beantwortungen präferiert, wodurch Sachverhalte von allgemeinem Interesse nur nach dem nebulosen Hören-Sagen MitbürgerInnen mitgeteilt werden können. Dies führt leider oft zu Missverständnissen und Desinformation! Meine Idee für Purkerdorf wäre daher, dass schriftliche Anfragen im Regelfall auch schriftlich beantwortet werden.

Darüber hinaus wäre wohl der Wunsch nicht vermessen, BürgerInnen von besonderen Projekten in der Stadt (z.B. Bahnhofsareal Unter-Purkersdorf) laufend auf der Website der Stadtgemeinde offiziell zu informieren.

Zuletzt: Sämtliche Anregungen, Empfehlungen und Wünsche in diesem Schreiben sollen natürlich keineswegs erst für eine Umsetzung im Jahr 2030 verstanden werden, sondern könnten selbstverständlich umgehend beachtet und verfolgt werden. So sehr ein langfristiges Entwicklungskonzept mit Einbindungen der BürgerInnen natürlich zu begrüßen ist, könnte nämlich der Eindruck entstehen, durch ausdrücklich äußerst langfristig erklärte Planungen umgehend nötige Maßnahmen ausstehen zu lassen oder gar zu vermeiden. 2030 werden zahlreiche politische FunktionsträgerInnen, von denen sich die BezirksbürgerInnen derzeit schon kluge Maßnahmen erwarten, gar nicht mehr in ihrer Funktion sein, - und viele BürgerInnen, die zu dem Entwicklungskonzept Beiträge leisten, werden bis 2030 die Verfolgung der gewünschten Umsetzung längst vergessen haben. Ich ersuche daher, meinen Input überall dort, wo dies möglich ist, auch zur unmittelbaren Umsetzung zu prüfen.

Zu „Kultur“: Die Öffnungszeiten des Stadtmuseums scheinen mir völlig ungenügend und sollten erweitert werden. Ich erlaube mir zuletzt auch die Gründung einer Topothek der Gemeinde anzuregen, um historische Bilder und solche zum Leben und Arbeiten in der Gemeinde im Web allgemein zugänglich zu machen. Zahlreiche Gemeinden in Niederösterreich haben bereits Topotheken angelegt und gute Erfahrungen damit gemacht.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Krisch

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