SPÖ – ÖVP – NEOS stimmten für die Verbauung des Hoffmann Areals
In der Gemeinderatssitzung am 29. November 22 wurde die Flächenwidmung von „Sonderwidmung Pflege“ auf Baulandkerngebiet beschlossen. Das hat zur Folge, dass dort 41 Wohneinheiten mit dem Mascherl „Generationenwohnhaus“ entstehen sollen.
Denkmalschutz einfach aufgehoben!
Für das Grundstück Wienerstraße 70, Einlagezahl 2490, wurde im Oktober 2022, also kurz vor der Gemeinderatssitzung, der Denkmalschutz aufgehoben. Die Gemeinde war davon informiert, wie aus dem Schriftstück hervorgeht, das per RSb -Brief zugestellt wurde. Diese Information wurde jedoch dem Gemeinderat nicht kommuniziert.
Wer hat die Aufhebung des Denkmalschutzes für das Grundstück EZ 2490 und EZ 580 veranlasst?
1992 wurden die Grundstücke Wienerstraße 60 - 70 per Bescheid des Bundesdenkmalamts unter Denkmalschutz gestellt. Das Gutachten für das Hoffmann-Areal hat kein geringerer als der internationale Experte, Eduard F. Sekler, österreichischer Architekt, Architekturhistoriker und Hochschullehrer an der Harvard University, verfasst.
Er beschreibt das Sanatorium so:
"Die den Objekten zugehörige und den Charakter der Anlage unterstützende Ausformung
des Gartenbereiches mit seinen Wegen, Beeten und Bepflanzungen, stellt einen
integrierenden Teil des Denkmals im Hinblick auf das intendierte Gesamtkunstwerk dar.
Den zentralen Punkt der Anlage stellt der sogenannte "Hoffmann-Pavillon" dar."
Monsterbau soll errichtet werden!
Der Stadtgemeinde Purkersdorf liegt für den Bereich des Gst.-Nr. 170/14 ein Ansuchen zur Änderung der Widmungsfestlegung Bauland Sondergebiet in eine Widmungsart des Wohnbaulandes wie auch zur Änderung der Bestimmungen des Bebauungsplans vor.
Antragsteller dieser Umwidmung sind die IWB Hoffmannpark Projektentwicklungsgesellschaft mbH., und neu Seniorenzentrum Hoffmannpark Besitz GmbH. & Co. KG, die in Verbindung mit einer internationalen, französischen Großbank (BNP Paribas Real Estate) steht.
Kahr Manfred ist Geschäftsführer von 45 solcher GmbHs. Einfach einmal die Namen durchs Web schicken....
Solche Firmen interessiert nur, was am Ende für sie monetär rausschaut. Denen ist es egal, ob sie Purkersdorf oder Tripsdrü verunstalten.
Aber was sind die Interessen der Stadtgemeinde?
Was treibt die Verantwortlichen solchen Wünschen der Baulobby zu entsprechen?
Wie kann man als Bürgermeister verantworten, dass hier der Park zubetoniert wird?
Hier handelt es sich um ein einzigartiges Bau-Juwel des herausragenden Architekten Josef Hoffmann mit dem sich Österreich bei jeder Gelegenheit brüstet.
Und dann kommt ein Purkersdorfer Bürgermeister, der das gerade einmal 3 Jahre lang ist, und gibt das der Verbauung preis? Wie kann man dermaßen verantwortungslos agieren?
Wie kann man befürworten, dass noch mehr Boden versiegelt wird?
Der Einwand, dass die Betreiber des Projekt dort ein "Generationenhaus" errichten wollen, klingt wunderbar nett. Allerdings kennen wir diese Art von Projekten schon - es werden dann von 30 Wohnungen 7 als "betreutes Wohnen" verkauft - der Rest als frei finanzierte Wohnungen... Der Begriff "Generationenhaus" sagt genau nix aus - außer, dass dann junge und alte Menschen Wohnungen kaufen!
Frist für Stellungnahmen/Einwendungen nur bis 23. Jänner 2023!
Eine "praktischere" Zeit als die Vorweihnachtszeit und Urlaubszeit für diese Einwendungen konnte man nicht wählen.... Man kann sicher sein, dass das nicht allzu viele Personen mitbekommen....
Bedenken Sie auch, dass die geplante Schallschutzmauer - die den Blick aufs Sanatorium dann endgültig verunmöglicht - den Lärm der Bundesstraße auf die andere Seite projiziert!
Bitte nehmen Sie sich Zeit und schreiben Sie an die Gemeinde! gemeinde@purkersdorf.at
Richten Sie Schreiben an die verantwortlichen Stellen, auch an das Land Niederösterreich, das Bundesdenkmalamt und die Landeshauptfrau Mikl-Leitner!
Man muss verhindern, dass auf Grund von Profit-Interessen ein außergewöhnliches Architektur-Ensemble geopfert wird!
Bodenversiegelung von mehr als 5.000 m2
Zerstörung des Architekturdenkmals Hoffmann
Zerstörung von Freiflächen
Abholzung eines Parks
„Generationenhaus“ ist keine überhaupt keine Kategorie, die irgendwas aussagt
Schallschutz bringt den Menschen visavis viel mehr Lärm. Der Schalldruckpegel steigt exponentiell und nicht linear.
Hallo liebe Leser meiner Kommentar, ich freue mich natürlich über jedes "gefällt mir", doch würde ich mir wünschen, dass ihr auch eure Meinung zur Sache oder meinem Kommentar mit ein paar Zeilen kommentieren würdet. Weihnachten ist zwar schon vorbei, aber wünschen darf man sich doch immer etwas.
Ich weiß schon, es gehört eine gewisse Portion Mut oder Courage dazu, seine Meinung öffentlich kund zu tun, doch nur wenn das viele tun kann man auch etwas bewirken. Denn gegen eine große Anzahl von Meinungen kann sich auch ein Gemeindekonsortium, eine diktatorische Mehrheit nicht verschließen.
Ich frage mich, wozu stellt man ein Gebäude oder ein Ensemble unter Denkmalschutz, wenn man dann einige Zeit später, aus kommerziellen Gründen, die nur der Profitgier geschuldet sind, den Denkmalschutz wieder aufhebt. Ich finde eine Stadtregierung die nur mehr kommerziell handelt und die wahren Schätze der Stadt verhökert, und zwar gegen den Willen ihrer Bürger, die sollte man aus dem Rathaus jagen. Und dieser eine Fall ist ja bei Gott nun kein Einzelfall mehr in dieser Stadt.