Der Gemeinderat soll heute die Fällung eines gesunden Baumes vor der Volksschule beschließen, damit der „Ausrundungsradius“ (!) einer Garagenausfahrt bequemer gelingt!
Eine selbst für hiesige Verhältnisse besonders außerordentliche Dreistigkeit im Purkersdorfer Bauwahn steht für die heutige Sitzung des Gemeinderates auf der Tagesordnung! Für ein seit Jahren in vielfacher Hinsicht ohnehin dubioses Bauprojekt im Bereich Schwarzhubergasse – Kaiser Josefstraße 15 wird vom Gemeinderat die Zustimmung zur Fällung des letzten größeren Baumes vor der Volksschule verlangt!
Der Baum ist dabei kerngesund - ein vorliegendes Gutachten konnte nicht umhin, das zu bescheinigen! (Das wenigstens ist Überraschung, denn normalerweise sind Bäume, die Purkersdorfer Promi-Bauprojekten im Wege stehen, nach gutachterlichem Ausweis allesamt sterbenskrank und eine dauerhafte tödliche Gefahr für die Allgemeinheit!) Und im gegenständlichen Fall steht der Baum nicht einmal einem ganzen Bauprojekt im Weg, wie sonst üblich, sondern nur der Bequemlichkeit zukünftiger Nutzer*innen der Garage des Bauprojektes – was diesmal dem Fass eindeutig den Boden ausschlägt! Wörtlich heißt es in den Unterlagen, dass „durch den Ausrundungsradius der Garageneinfahrt … die Hauptwurzeln des Baumes mit einer Asphaltschicht versiegelt … sodass ein Absterben der Wurzeln sehr wahrscheinlich ist.“
Das heißt nichts weniger, als dass man eine angekündigte (!) illegale Beschädigung eines öffentlichen Baumes (Asphaltierung der Hauptwurzeln!!!) durch einen Privaten als „Begründung“ dafür ansehen soll, dass der Gemeinderat den gesunden Baum gleich einmal prophylaktisch hilfreich umschneidet! Das Bauamt hätte in diesem Fall nichts sonst zu tun, als die Asphaltierung und Versiegelung der Wurzeln vorweg deutlich zu untersagen und dem Architekten zu erklären, dass er fremden Grund nicht versiegeln darf, was er offensichtlich nicht weiß!
Zusätzlich heißt es im Gutachten, dass „der Gehsteig in diesem Bereich von Passanten und Kindern stark frequentiert“ ist, sodass die hinkünftigen Garagenbenützer eine „visuelle Sichtbeeinträchtigung“ erleiden würden!
Das Bauamt hätte im Fall einer erkannten Gefahr für Fußgänger, besonders Kinder, schlicht eine gefahrlose Garagenausfahrt verlangen müssen, was ein örtlicher General-Architekt schaffen sollte.
Vorläufige Zusammenfassung somit: Wenn der Purkersdorfer Gemeinderat in seiner heutigen Sitzung nicht mehrheitlich von allen guten Geistern verlassen sein wird, wird die Fällung des Baumes heute abgelehnt werden! Pro Purkersdorf rechnet vorweg mit zielführenden Wortmeldungen für eine Ablehnung des Antrages und nötige Kritik am Bauamt wegen der Genehmigung des Einreichplanes für einen derartigen Aberwitz gegenüber einer Volksschule!
Wenn nämlich jetzt schon für örtliche Bonzen-Projekte wegen der betulichen „Ausrundungsradien“ der besonders bequemen Garagenausfahrten gesunde öffentliche Bäume gefällt werden sollen, dann sind die Zustände in Purkersdorf endgültig – und im wahrsten Sinn des Wortes – mehr als ein wenig verrückt! Pro Purkersdorf empfiehlt daher die Verrückung der Garagenausfahrt (Architekturbüro Pfeil wird das mit links schaffen!) und wird in dieser Angelegenheit nicht zur Tagesordnung übergehen, sollte der heutige Beschluss des Gemeinderates wieder zum Vorteil einiger Weniger und zum Nachteil für die Purkersdorfer Bevölkerung ausgehen.
Verkehrssituation: In der Schwarzhubergasse (linke Seite) werden Container für die Arbeiter und der Kran aufgestellt sowie Baumaterialien gelagert. Es bleibt nur ein 1 Meter breiter mit Brettern verschalter Gang für die Schüler auf ihrem Weg zur Schule.
Die Kaiser Josef-Straße wird auf der gesamten Länge des Grundstücks nur einspurig befahrbar sein, da die eine Fahrbahnhälfte auch für die Bauarbeiten abgesperrt wird. Die Autobushaltestelle direkt vor dem Grundstück wird für die Baustelle verlegt, ebenso der Fußübergang auf der Höhe der Kaiser Josef-Straße 15. Die Parkplätze auf der gegenüberliegenden Seite werden gestrichen.
Wir werden jedenfalls bekannt machen, wie jede*r Purkersdorfer Mandatar*in zu diesem Skandal abgestimmt hat! Es besteht der Verdacht, dass bei diesem Bauvorhaben einige rechtliche Aspekte nicht beachtet werden.
23.3.2021 / 11:46
Ich glaube, heute wissen wir warum der Baum vor der Schule "verschwinden" musste! Denn ich glaube, er wäre dem Autokran, welcher dort aufgestellt wurde, hinderlich gewesen! Ich kann mich natürlich auch täuschen, doch das tu ich eher selten.