Areal Bahnhof Unter Purkersdorf wieder in Gefahr zubetoniert zu werden
Laut Medienberichten (Link zum Bericht) sind die Gemeinden Purkersdorf und Gablitz jetzt mit ihrem Vorhaben vorgeprescht. Man entwickelt gemeinsam - wieder einmal ohne Einbindung der BürgerInnen - ein Konzept für die Errichtung von Baulichkeiten für eine Schule.
Es gäbe zwei Varianten für einen Schulbau am Areal Unter-Purkersdorf.
Die eine geht sich nicht aus (gemäß Meinung eines Fachmanns), die andere kennt niemand.
Morgen, Dienstag, 20. Juni 23, ist Gemeinderatssitzung und es ist in der Tagesordnung kein Punkt zu finden, der dieses Thema behandeln würde. Und sollten Sie sich vom Schock der letzten Gemeinderatssitzung schon erholt haben, kommen Sie doch bitte um 19 Uhr in den Stadtsaal!
Machen sich jetzt die Bürgermeister von Purkersdorf und Gablitz aus, was die Bürger*innen hinzunehmen haben?
War hier nicht die Forderung nach Bürgerbeteiligungsverfahren enorm hoch?
Und was hat der Gemeinderat Purkersdorf und der Bürgermeister an 2.000 Unterschriften nicht verstanden?
Die Geburtenzahlen in Purkersdorf sind zwischen 2015 und 2022 um 30 % geringer. Waren es 2015 noch 110 Geburten, so sind es 2022 nur mehr 77. Tendenz weiter fallend.
Gablitz wird seit einigen Jahren massiv verbaut. Das Ortszentrum wird praktisch völlig verdichtet und bodenversiegelt und an der Bundesstraße werden ständig neue, große Wohnblöcke errichtet. Doch für eine eigene Schule will man keinen Baugrund opfern bzw. zur Verfügung stellen?
Hier geht es nicht um Privatinteressen, sondern um ein maßgebliches Areal im Herzen der Stadt, das schon wieder einmal zubetoniert werden soll. Daher sind solche Pläne erst dem Gemeinderat zur Kenntnis zu bringen und die Opposition mit einzubeziehen. Interessant wäre auch, ob der Schwager des Bürgermeisters schon wieder die neuen Pläne parat hat. ;-)
Ein Jahrhundertwendegebäude abzureißen ist schnell erledigt, wie wir in den letzten Jahren leidvoll miterlebt haben. Keiner der maßgeblichen Personen denkt darüber nach, wie man so ein Gebäude nachhaltig weiter nützen könnte. Es geht nicht nur um Ressourcenverschwendung, sondern auch darum, das Areal, das immerhin Altortgebiet ist, so zu erhalten, dass es diesen Namen noch verdient.
Aber darum hat man sich ja auch in der Kaiser Josef-Straße nicht geschert.
2.000 Unterschriften wurden vor 2 Jahren von ProPurkersdorf und den Bahnhofsfrauen für den Beibehalt des Bahnhofsgebäudes gesammelt und dem Gemeinderat übergeben.
Ziel war, die durch den massiven Umbau des Areals in Unter Purkersdorf frei gewordene Fläche sinnvoll weiter zu nützen und die Umwidmung in Bauland zu verhindern.
Wir haben recherchiert und haben folgende Infos:
Die Mieter, die Wohnungen im Bahnhofsgebäude unbefristete Mietverträge mit der ÖBB hatten, wurden mit Juli nächsten Jahres gekündigt!
Seltsamerweise fand eine dazu gehörige Besprechung im Bürgermeisterzimmer auf der Stadtgemeinde statt.
Laut unseren Informationen wurde einem Mieter eine Genossenschaftswohnung angeboten und dem anderen Mieter eine Gemeindewohnung zugesagt.
Die Frage, die sich stellt, ist, was hat die Gemeinde mit den Mietern der ÖBB zu tun? Und wieso wird dafür eine der raren Gemeindewohnungen herangezogen? Haben wir eigentlich einen Sozialstadtrat?
Wieso werden solche weitreichenden Entscheidungen im Bürgermeisterzimmer getroffen, ohne dass die Bevölkerung vorher von den Plänen rund um das Areal Unter-Purkersdorf informiert wurde?
2 Jahre lang hat die ÖBB um insgesamt 61 Millionen Euro (!) in Unter-Purkersdorf die
Landschaft verscheußlicht und die Anrainer mit Lärm gequält.
Stolz wird verkündet, dass unter anderem eine 92 Meter lange Stahlbetonbrücke errichtet wurde. Kein Mensch, der dieses Ungetüm sieht, versteht, wozu man diese braucht! Hätte man diese Brücke nicht weniger klotzig, derb und unförmig gestalten können? Und damit nicht die ganze Gegend verschandeln müssen? Wer mehr Infos möchte findet die hier.
Der Bereich Unter-Purkersdorf ähnelt mehr einer Industrieanlage als einem Bereich, der einer Wienerwaldstadt würdig wäre und wo BürgerInnen sich noch wohlfühlen können.
In Purkersdorf scheint man bewusst auf Hässlichkeit zu setzen. Ist vielleicht für die Zukunft der neue Trend: Bodenversiegelung total und bitte so hässlich wie möglich = Purkersdorf?
Und während wir jeden Tag hören, wie wichtig es ist, nicht mehr Boden zu versiegeln, aber auch die Kaltluftströme nicht zu behindern, sabotieren das Gemeinderäte und Bürgermeister um sich Denkmäler zu setzen.
Immer mehr Medien setzen sich mit dem Thema Kaltluftstrom auseinander:
Schon vor einem Jahr haben wir dazu einen Beitrag verfasst: https://www.pro-purkersdorf.at/post/windkanaele-und-windschneisen-erhalten
Wann werden auch Politiker drauf kommen, dass sie auf die Umwelt achten müssen?
Bodenverbrauch.org widmet sich jetzt mit einer Klage der Bodenversiegelung. 16 Fußballfelder werden täglich in Österreich zubetoniert! #zukunftnichtverbauen
Damit muss endlich Schluss sein. Deswegen klagt die Organisation AllRise die Republik Österreich, um die Zerstörung von Grund und Boden zu beenden. Denn Bodenschutz ist Klimaschutz.
Bei der geplanten Umwidmung des Sanatorium Hoffmannbau hat sich gezeigt was Bürgerprotest verändern kann. Bleiben wir auch hier wachsam!
Die Tagesordnung für die morgige Gemeinderatsitzung:
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