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Hat Herr Schlögl kein Interview erlaubt?

  • Autorenbild: Pro Purkersdorf
    Pro Purkersdorf
  • 29. Mai 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 17. Juni 2021

Zu einem ATV-Bericht über Purkersdorfer Horrorbauten fand sich in Purkersdorfs keiner der drei Bürgermeister zu einem Interview bereit!


Nach wie vor hohe Wellen schlägt eine Reportage von ATV über das übliche Bau-Unwesen in Purkersdorf. In der am 8. Mai ausgestrahlten Sendung wurde dabei lediglich über zwei der vielfach aberwitzigen Monsterbauten im Ortskern berichtet (das große Haus am kleinen Haus Ecke Linzer Straße – Hardt- Stremayrgasse und das Bauprojekt Kaiser Josef Straße 15) - das Interesse an der Sendung dürfte dennoch enorm gewesen sein.

ProPurkersdorf erreichten natürlich auch zuhauf Reaktionen zu der Reportage: Zum einen zeigten sich Purkersdorfer*innen neuerlich erbost über jene Gutachter*innen, die im Auftrag der Gemeinde jedwedem entgleisten Monsterbauprojekt den allerbesten Einklang mit dem Ortsbild bescheinigen. Und weil für jedwedes Monsterbauprojekt der unabhängige Gemeinderat natürlich notfalls auch die Flächenwidmung nach dem jeweiligen Bedarf ändert, steht bald danach der nächsten Großbaustelle im Ortskern nie und nimmer das Geringste mehr im Wege.

Was dabei betreffend Ortsverträglichkeit von Gutachter*innen in Purkersdorf gemeinhin beschieden wird, gleiche jedenfalls – so ein Purkersdorfer gegenüber Pro Purkersdorf – einem KfZ-Gutachter, der einem PKW, der auf einem Bahnübergang von einem Güterzug erfasst wurde, nach der stückweisen Feuerwehr-Bergung volle Fahrtüchtigkeit attestiert.

Höchst aufschlussreich erwies sich zu dem ATV-Bericht allerdings der vergebliche Versuch der Sendungsmacher, von verantwortlichen Stadtpolitikern zu den gegenständlichen Bauprojekten ein simples Interview zu erhalten. Medienjournalisten sind dazu schon aus Gründen gebotener Objektivität verhalten, zu Kritik, die sich an politische Entscheidungsträger richtet, auch diese zu Wort kommen zu lassen! Nun hat Purkersdorf immerhin gleich drei Bürgermeister, seit zuletzt einen zusätzlichen von der SPÖ, aber selbst dieser Luxus dürfte noch zu wenig sein!

Denn zu Interviewanfragen verwies SPÖ-Vizebürgermeister Viktor Weinzinger, Angestellter der Baugenossenschaft Wien Süd, die das aktuelle Bauprojekt in der Kaiser-Josef-Straße 15 betreibt, geistesgegenwärtig auf seinen Genossenschafts-Chef. Warum ist natürlich völlig unklar, der Mann – er wollte natürlich auch nicht mit ATV sprechen – hat mit Purkersdorfs Stadtpolitik formal rein gar nichts zu schaffen!

ÖVP-Vizebürgermeister Andreas Kienberger wiederum meldete sich wie üblich nicht zu Wort – er dürfte für Purkersdorf generell im sehr unverbindlich Verborgenen wirken.

SPÖ-Bürgermeister Steinbichler dagegen gab ATV höchstpersönlichen Bescheid, er müsse sich mit Altbürgermeister „Schlögl besprechen“!

Das natürlich ist nun für ganz Purkersdorf eine besonders erstaunliche Erhellung und wirft eine Vielzahl von guten Fragen auf!

Herr Steinbichler fremdelt nämlich im Normalfall Medien gegenüber keineswegs und ist ebenso wenig wortkarg, wenn es gilt, seine prächtige Performance für die Gemeinde größtumfänglich ins rechte Licht zu rücken. (So ließ es neulich ernsthaft bekannt machen, gleich das ganze Wiener Wasser persönlich wieder nach Purkersdorf zurück gebracht zu haben! Und die NÖN präsentiert Herrn Bürgermeister aktuell gar beim eigenhändigen Aufsperren (!) des Fußballplatzes (!!) nach der Corona-Sperre – selbst mit schönem Foto an der Gittertüre der Sportstätte zu diesem politisch wahrlich ganz einmaligen Erfolg!

Wieso braucht also Herr Steinbichler eine „Besprechung“ mit Altbürgermeister Schlögl zu einer ganz üblichen Interviewanfrage? Dass das irrwitzige Bauprojekt in der Ära Schlögl geplant, gewidmet und beschlossen wurde, ist bestens bekannt.


Brauchte Herr Steinbichler von seinem Amtsvorgänger also bloß gute Tipps für ein entsprechendes „Wording“ zu einer Stellungnahme? Oder braucht Herr Steinbichler grundsätzlich für politisch heikle Entscheidungen ein Plazet seines Amtsvorgängers? (Herr Steinbichler wurde schon bei seinem Amtsantritt von einem Purkersdorfer Karikaturisten – siehe Bild - als Schlögl-Marionette vermutet!) Fragen über Fragen, die zuletzt noch um eine abschließende erweitert wurde:

Wieso lehnte Herr Steinbichler nach seiner Besprechung mit Herrn Schlögl ein Interview mit ATV zuletzt überhaupt völlig ab?


Hat Herr Schlögl keines erlaubt?


Und: Sind die dubiosen Vorgänge bei Planung, Bewilligung und Baudurchführung selbst nach Besprechung mit dem gewieftem Altbürgermeister einfach nicht mehr schönzureden, nachdem die Bauprojekte auch gerichtsanhängig sind? ATV ging zuletzt jedenfalls eine mehr als dürftige schriftliche Stellungnahme aus dem Purkersdorfer Rathaus zu und resümierte abschließend, ein Interview mit den Stadtverantwortlichen sei nach einem „Spießrutenlauf“ (sic!) einfach nicht gelungen – man habe lediglich lesen dürfen, alles sei rechtlich gänzlich einwandfrei! Siehe Video ab Minute 7:00! In Purkersdorf dürfte man also weiterhin die Strategie verfolgen, die Kritik am ungezügelten Bauwahnsinn einfach gelassen aussitzen zu wollen - ein überfälliges Umdenken dürfte weiterhin illusorisch sein. Wie heißt es allerdings in einem alten Sprichwort? Keine Antwort ist auch eine Antwort!


29.5.2021


1 Comment


Hannes Loos
Hannes Loos
May 30, 2021

Eine nette "Familie"! Dieses Konstrukt und die Verstrickungen innerhalb der Stadtverwaltung und ihrer privaten Tätigkeiten erinner stark an die "Familie" in Sizilien. Es ist nicht verwunderlich dass viele denken, dass dieser "Bauwahnsinn" der derzeit in Purkersdorf stattfindet, der persönlichen Vorteilsnahme einiger Stadtverantworlicher dient. Ein Bürger rennt gegen derartige Konstruktionen und "Familien".,wie sie jetzt auch in der Bundesregierung Einzug gehalten hat, gegen eine Wand und kämpft gegen Windmühlen.



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